2018 – Unser MAN Projekt beginnt

Nachdem wir im Oktober 2016 wieder von unserer Motorradreise zurückkamen, fiel das Eingewöhnen in Deutschland mit Kehrwoche, Mülltrennung und gefühlt Verboten überall schon sehr schwer… Unsere beiden Motorräder standen zudem noch in Kirgistan und harrten der Dinge. Es war vollkommen unklar, wie unser Leben weiter verlaufen würde. Klar war für uns beide aber, dass das Reisen für immer einen wichtigen Platz in unserem Leben haben würde. Es hatte uns erwischt, das Reisevirus.

Stony 01Jürgen schaute im Internet nach allem Möglichen. Und fand einen vielversprechend LKW. Eine Idee reifte heran. Kurz entschlossen kauften wir einen ganz gewöhnlichen, gut erhaltenen Allerwelts-LKW, zu Tausenden gebaut, zuverlässig, unkaputtbar – einen MAN L2000. Das haben wir bis heute nicht bereut. Jürgen hat den Kran und die Pritsche abgebaut und verkauft und dann das gesamte Fahrzeug gründlich gereinigt und entrostet – wobei das in der Form gar nicht notwendig gewesen wäre, alles sah noch ziemlich gut aus – und lackiert.

Jetzt folgte der nächste entscheidende Schritt. Wie sollte es im Innern unseres mobilen Heims aussehen? Was soll unbedingt dabei sein, was wäre schön, und vor allem, wie ordnen wir das am besten an. Wir haben monatelang alle Fahrzeuge und Konzepte angeschaut die wir finden konnten. Sind auf mehrere Messen, Treffen und Veranstaltungen gefahren, haben mit vielen Reisenden gesprochen. Haben Entwürfe gezeichnet, und diese wieder verworfen. Das war ein längerer Prozess, der aber Spaß gemacht hat und am Ende war klar wie unsere Kabine aussehen sollte. Das Bett soll im Heck sein, es wird 1,50 Meter breit werden (Clelia hat um jeden Zentimeter mehr gekämpft). Vorn, gegenüber dem Eingang, kommt die Sitzgruppe hin. Das mögen wir beide sehr, dort bei geöffneter Tür zu sitzen und mit jedem der vorbeischlendert ein Schwätzchen halten können. Dazwischen kommt die Küche. Wichtig war uns ein funktionaler Herd und wenn möglich ein Backofen. Einer der Schränke bildet die Rückwand zur Sitzbank, so entsteht eine kleine L-Form der Küche, mit viel Stauraum und Platz zum Schnippeln fast wie daheim. Auf der gegenüberliegenden Seite findet ein schmaler hoher Kühlschrank Platz und unser Bad. Wir wollen einen Durchgang zum Führerhaus und einen tiefen Einstieg in die Kabine. Das sind so in etwa die Parameter, die für uns beide am Schluss das perfekte Fahrzeug ergeben.

Danach ging es an die Konstruktion und den Bau des Zwischenrahmens. Mit das wichtigste Teil, denn dieser Zwischenrahmen soll später all die enormen Kräfte aufnehmen, die beim Fahren im Gelände ansonsten auf die Kabine wirken würden. Dem Zwischenrahmen werden wir deshalb ein ganz eigenes Kapitel widmen. Hier hat sich Fahrzeugbaumeister Jürgen so richtig ausgetobt.

Ja, und dann ging es Schritt für Schritt weiter. Die Kabine konstruieren und bauen (aus Alu), neue Räder und Reifen montieren, Wassertank planen, anfertigen lassen und einbauen, Wasserleitungen, Elektrik und Solar planen, der Innenausbau. Unendlich viele kleine und größere Details poppten auf, mussten geklärt werden. Immer wieder stockte das Projekt, weil wir schlicht erst einmal wieder Geld verdienen und ansammeln mussten. Manchmal ging uns die Puste aus, mehr als einmal fragten wir uns, was wir da eigentlich machen, wollten die Karre so wie sie war verkaufen. Aber wir haben einfach immer weiter gemacht. Den nächsten Schritt. Und den nächsten. Und wieder einen…

Wir haben einmal den Vergleich gemacht mit der Besteigung des Himalaya. Genauso fühlte es sich für uns an. Ein unendlich langer und schwieriger Aufstieg. Aber dann waren wir 2021 zum ersten Mal mit unserem nur provisorisch ausgebauten LKW 4 Wochen in Frankreich und Spanien. Alles hat funktioniert. Basislager geschafft. Es folgten Kurztrips über Wochenenden, Besuche bei Freunden, Messen und Allradtreffen. Wann immer es ging unternahmen wir kleine Fahrten, auch in unsere unmittelbare Umgebung im Spessart. So erklommen wir Camp 2 und 3 auf unserer Gipfelbesteigung. 2022 waren wir, noch immer mit einigen Provisorien an Bord, für ganze 2 Monate in Griechenland. Die Generalprobe, alles funktionierte reibungslos. Camp 4 geschafft.

Nun stehen wir hier, der Gipfel zum Greifen nah, nur noch ein paar wenige Meter.

Wir werden wieder on the road sein.

Begleitet unseren Weg zu unserem tollen neuen Stony und zu neuen Abenteuern, wenn ihr mögt.

Stony 02

Erstmal den ganzen Dreck runter – mit 500bar Heißluft

Stony 03

 

Stony 04

 

Stony 05

 

Stony 06

 

Stony 07

Voila, alles wie neu.

Stony 07

 

 
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.