Juni 2024 – Türkei - Letzte Tage im Nordosten der Türkei

Nach dem Trubel in Kappadokien sehnten wir uns nach Ruhe und Natur.

Und wir haben jetzt schon ein bisschen die Zeit im Nacken. Wenn wir unsere große Runde wie geplant schaffen und genügend Zeit auf der arabischen Halbinsel haben wollen, können wir leider nicht so viel Zeit in der Türkei verbringen wie wir gerne möchten. Das war uns von Anfang an klar. Uns reizt der gesamte Westen, es gibt noch so viel zu entdecken. Letztlich gab den Ausschlag, dass wir nächstes Jahr quasi auf der Rückreise im Süden der Türkei ankommen werden, und dann hoffentlich den Van See, den Ararat usw noch erleben können.

Also entschieden wir uns in Richtung Nordosten zu fahren, noch etwas untouristisch, also genau richtig für uns. Unser erster Stopp war

Sivas,

eine sehr alte Stadt mit entsprechend bewegter Geschichte.

Hier gibt es mehrere Medressen, das sind islamische Hochschulen. Die wollen wir uns anschauen. Leider fanden wir trotz längerer Suche keinen geeigneten Platz zum Parken und wollten gerade enttäuscht die Stadt wieder verlassen, als uns wieder einmal einer dieser ungeplanten Zufälle nicht nur einen sicheren Parkplatz, sondern auch eine nette Bekanntschaft, Tee und Süßigkeiten bescherten. Wir hatten an einer breiten Straße einen ebenso breiten Randstreifen gesehen und beschlossen hier erst einmal anzuhalten. Vor einem kleinen Häuschen stand ein Mann, den fragten wir, mit Händen und Füßen, ob das ok sei. Und hier war sie, die berühmte türkische freundliche Gastfreundschaft. Der Herr, Cesur, lud uns in sein Büdchen ein, servierte uns Tee und Bonbons und rief schließlich jemanden an. Der kam ein paar Minuten später dazu und sprach deutsch. Wir tauschten uns aus, Fragen nach den Familien, dem Woher und Wohin und was wir in Sivas wollen, folgten. Die beiden riefen uns schließlich ein Taxi, mit dem wir in die Innenstadt fuhren. Wir besuchten die wunderbare Gök Medrese und die Sifaiye Medrese, bummelten noch kurz über den Bazar und kauften dort tolles Obst.

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Währenddessen wussten wir unseren Stony bei Cesur gut aufgehoben. Nach diesem kurzen Zwischenstopp fuhren wir weiter, in die Berge der Ostpontischen Gebirge in Richtung Erzincan. Wir fanden einen tollen Übernachtungsplatz an einem kleinen See und freuten uns, genau diese Route gewählt zu haben. Über gut ausgebaute Straßen oder auch abseits über Pisten kann man diese Bergwelt fantastisch erkunden. Die Menschen winken einem freundlich zu. Wir können allen Reisenden nur empfehlen, nicht nur die Hotspots zu besuchen oder die Küsten, sondern auch das sogenannte Hinterland zu entdecken. Das lohnt sich.

Genau in diesem kargen eher menschenleeren Hinterland erlebten wir allerdings unsere erste ernste Panne mit unserem Stony (link). Das Positive im Unglück waren wieder nette Kontakte, inklusive einer persönlichen Führung durch den Dumanli Nationalpark (den wir ansonsten wahrscheinlich links liegen gelassen hätten). Auch dieser eine Empfehlung von uns.

Die Berge haben uns kurz auch eine andere als die Schönwetterseite gezeigt. Wir erlebten Hagel, Schnee (!) und heftigen Regen auf unserer Route zwischen Erzincan und Trabzon.

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Trabzon hat uns überrascht. Es war schön, am Schwarzen Meer zu stehen (für uns beide das erste Mal überhaupt). Überall in Trabzon gibt es entlang der Straße entlang am Meer mehr oder weniger schöne Parks und Stellplätze. Abends kommen die Locals zum Picknicken und schauen dem Sonnenuntergang zu, genau wie wir. Tipp: Papara Park 41.00003, 39.39002.

In der Nähe von Trabzon gibt es die Sumela Klöster zu sehen. Wenn wir schon mal in der Nähe sind, fuhren wir da also hin. Leider wieder so ein Touristending: haufenweise Busse, Horden von Menschen, Abzocke, schon direkt am Parkplatz. Und keine Möglichkeit die Gegend selber zu erkunden, alles geht nur organisiert. Da drehen wir direkt wieder um. Deshalb gibt es heute leider kein Foto…

Dafür aber einen 1A Camping Tipp:

Ein kleiner familiär geführter Platz mit ausreichend Platz auch für größere WoMos, WC, Dusche, Waschmaschine (!) und kleinem Restaurant, in dem es ehrliche hausgemachte Küche gibt. Und all das zu wirklich fairen Preisen.

Sumela Camping (wobei hier alle Sumela irgendwie heißen), an der Hauptstraße abbiegen und ca 500 Meter dem Weg folgen.

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Hier haben wir uns 2 Tage ausgeruht, Wäsche gewaschen, abends fangfrische Forellen gegessen, und hatten nette Kontakte mit anderen Reisenden, bevor wir uns auf die letzte Etappe zur georgischen Grenze aufmachten. Entlang der Schwarzmeerküste führt eine mehrspurige Straße entlang bis nach Sarpi. Hier kommt man zwar schnell ans Ziel, aber es gibt nichts zu sehen außer Industrieanlagen, hässliche Hotels oder Plattenbauten oder die allgegenwärtigen Picknickplätze, die sich aber zum Stehen oder Übernachten nur sehr bedingt eignen. Wir legten noch einen kurzen Stopp ein und bogen bei 

Rize

ab in die Berge. Hier gibt es berühmte Teeplantagen, die wirklich sehr beeindruckend sind. Quasi der gesamte Tee, der in der Türkei getrunken wird, stammt von hier. Wir haben das Teetrinken mittlerweile schätzen gelernt und zelebrieren es selber gerne.

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Türkei in 4 Wochen, mit 2 Tagen Pannenpause, ist eindeutig zu wenig Zeit. Deshalb werden wir auf jeden Fall nochmal wiederkommen. Jetzt aber sind wir bereit für ein neues Land, ein neues Abenteuer – Georgien.

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