Planung der Kabine – Wir suchen DEN perfekten Grundriss

 

Nachdem unser MAN nun so „nackig“ gemacht war, ging es weiter mit der Planung der Kabine. Was wollen wir ganz unbedingt haben und wo soll das hin? Was wäre schön und was ist eher nebensächlich? Was brauchen wir gar nicht?

Wie heizen wir, mit Gas, Diesel oder mit Strom? Wie bekommen wir Wasser? Wieviel Wasser nehmen wir mit und wohin kommt der Wassertank? Wie wird das Wasser warm gemacht? Wie kochen wir? Welchen Kühlschrank nehmen wir und wo soll der hin? Wo schlafen wir? Wo sitzen wir? Durchgang zum Führerhaus Ja / Nein? Wohin kommt der Dieseltank? Die Liste lässt sich noch ziemlich lange fortführen.

Wir suchen nichts weniger als DEN ultimativen Grundriss. Und wir haben ihn gefunden – für uns. Denn natürlich gibt es ihn nicht, den einen perfekten Grundriss. Jeder Jeck ist anders und jeder hat so seine ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche.

Wir waren schon auf Reisen, hatten einige Erfahrungen daher und einige Wünsche, aber auch ganz viele Dinge die wir guten Gewissens streichen konnten. Wir sind dann zunächst auf verschiedene Treffen und Messen gefahren und haben uns gefühlt Hunderte Fahrzeuge angeschaut. Da haben wir uns schon eine ganze Menge abgeschaut. Viele tolle Ideen, aber auch Lösungen die uns gar nicht gefallen haben. 

Irgendwann kristallisierten sich folgende für uns ganz wichtige Punkte heraus:

-        Wir wollen einen sogenannten tiefen Einstieg mit herausfahrbarer Treppe. Das ist beim Bau der Kabine mehr Arbeit, ist teurer, aber wir wollen es an dieser Stelle bequem haben. Das würden wir immer wieder so machen und können uns eine andere Lösung nicht mehr vorstellen. Für uns das einzige must have, definitiv.

-        Wir wollen eine kleine Sitzgruppe direkt gegenüber der Tür. Das ist kommunikativ. Wenn die Tür offen ist und es kommen Leute vorbei kann man sofort ins Gespräch kommen. Gerade sitzen wir an unserem Tisch, die Tür ist offen und wir schauen auf´s Meer, während wir gemütlich einen Kaffee trinken. Auch das würden wir genauso wieder bauen.

-        Wir schlafen im Heck, quer. Nach einigem Hin und Her mit Gefeilsche um jeden Zentimeter haben wir ein Bett mit 150cm Breite und 200cm Länge und fühlen uns sehr wohl damit.

Das sind so die Eckpunkte. Danach mussten sich die anderen „must haves“ richten: Küche, Kühlschrank, Bad.

Mit der Entscheidung für den tiefen Einstieg entfällt die beliebte Variante „Bad/Toilette im Eingang“. Fanden wir zuerst schade, haben aber eine andere – für uns bessere – Lösung gefunden.

Zunächst platzierten wir nun die Küche auf die Fahrerseite zwischen Bett und Sitzgruppe. Hier konnten wir sogar ein kleines L planen, eine Seite entspricht der Länge der Rückbank. In der Küche ist Platz für einen 3-flammigen (Gas) Herd mit Backofen (von Thetford) und eine Spüle (von Ikea). Mit mehreren Schubladen und einem Eckschrank gibt es mehr als genug Platz für allerlei Töpfe, Teller, Schüsseln und Kram.

Diese Seite war nun also voll. Also muss das Bad auf die andere Seite. Ebenso der Kühlschrank. Hier haben wir einen sehr schmalen (40cm), dafür hohen (150cm) von Thedford gefunden, ein verbilligtes Auslaufmodell. Wo kommen unsere Sachen hin, die Technik?

Wir waren auf Messen, haben uns Kühlschränke, Herde, Toiletten angeschaut. Haben Kataloge gewälzt, im Internet recherchiert, Preise gecheckt, und bei unseren Wunschausstattungen auf Sonderpreise, Auslaufmodelle usw geschaut. Vieles mussten wir wieder verwerfen. Auch das gehört dazu.

Nach und nach haben wir uns an unsere perfekte Raumaufteilung herangetastet, mit Millimeterpapier und ausgeschnittenen Möbeln, ganz old school. Wir haben mit Klebeband den Grundriss auf unseren Wohnzimmerboden geklebt und ausprobiert, ob wir so sitzen können, ob das Bad groß genug ist, usw.

Unser MAN hat einen kurzen Radstand, gerade einmal 3250 mm. Damit ist er eher klein, kompakt und sagenhaft wendig. Wir möchten keinen größeren LKW haben. Dieses Maß bestimmt natürlich die Größe der Kabine. Die Kabine kommt jetzt auf ein Innenmaß von 4600mm Länge und 2380 mm Breite. Die Breite ist üppig, die Länge eher nicht.

Der Grundriss bestimmt natürlich, wohin die Fenster kommen, wo welche Technik liegen soll, wie der Zwischenrahmen aufgebaut wird, und was in diesen Rahmen integriert werden muss. Dem Thema Zwischenrahmen werden wir einen separaten Artikel widmen. 

Unser Fazit ist, dass sich unser großer Planungsaufwand gelohnt hat. Ein gutes Fahrzeug ist das Fundament. Es sollte nicht zu abgerockt sein. Hier lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen zahlt sich am Ende aus. Danach eine ehrliche Planung machen, was braucht man wirklich wirklich wirklich, und was darf das alles kosten. Sich vieles bei anderen an- und abschauen. Und dann vieles von der Wunschliste wieder streichen…

Irgendwann hat man DEN ultimativen finalen Plan, der genau auf einen passt. Wir würden jedenfalls alles genau so wieder bauen.

Und so sah er dann aus, der finale Entwurf. 

Grundriss

Nur eine schnelle Skizze, nicht maßstabgetreu, aber so haben wir alles geplant und auch so gebaut

Innenansicht

Dieses helle und offene Raumgefühl finden wir Klasse. Für uns perfekt.

Kabine auf MAN

Die Maße des LKW bestimmen die Länge und Größe des Kabinenaufbaus.

 

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